Museum
Frauenbad
Das Arnulf Rainer Museum vereint ein architektonisches Juwel mit den Arbeiten des weltweit anerkannten zeitgenössischen Künstlers Arnulf Rainer.
Der klar gegliederte Bau des Frauenbades von 1821 - der sich an der Stelle der ehemaligen Frauenkriche befindet - basiert auf einem Entwurf von Charles de Moreau, einem der führenden Architekten des französischen Klassizismus. Nach Einstellung des Badebetriebes 1973 wird das Haus als überregionales Ausstellungszentrum genutzt. Die Eröffnungsausstellung im Herbst 1977 ist eine Retrospektive Arnulf Rainers.
Im Jahr 2006 wird der Entschluss gefasst, das Ausstellungszentrum als Museum dem in Baden geborenen Arnulf Rainer zu widmen. 2009 wird das auf höchstem technischem und ästhetischem Niveau adaptierte Arnulf Rainer Museum eröffnet.
- 2009 – heuteArnulf Rainer Museum
Arnulf Rainers Leitsatz „Neues aus Altem schaffen“ wurde von dem Wiener Architektenteam Lottersberger-Messner-Dumpelnik für das ehemaligen Frauenbad baulich umgesetzt, wobei der charakteristische Bau in seiner Substanz unangetastet bleibt. Die Umbauarbeiten wurden im September 2009 abgeschlossen und das Arnulf Rainer Museum mit der Ausstellung "Aller Anfang ist schwer. Frühe Arbeiten 1949-1961" eröffnet.
Mit dem Arnulf Rainer Museum ist eine erfolgreiche Kombination aus historischer und neuer Bausubstanz gelungen, die nicht nur den Charme der ehemaligen Bäder wieder zur Geltung bringt, sondern auch den aktuellsten technischen und funktionellen Anforderungen eines modernen Museumsbaus entspricht.
Die Stadt widmet dem Künstler in Zusammenarbeit mit dem Land Niederösterreich hier eine Institution, die sein vielschichtiges Oeuvre in exquisiten monographischen wie thematischen Ausstellungen zeigt. Arnulf Rainers Werk, das in den Sammlungen der größten Museen der Welt eine zentrale Rolle spielt, kann so dem regionalen wie internationalen Publikum mit Ausstellungen, Veranstaltungen und Publikationen umfassend vermittelt werden.
- 1977 – 2005Internationales Ausstellungszentrum
Anfang der 1970er Jahre wurden in Baden das Kurmittelhaus und ein neues Hallenbad gebaut. Als Auflage für die hierfür erhaltenen Kredite, hatte die Stadt Baden für die Erhaltung der alten Badegebäude Sorge zu tragen. So wurde etwa aus dem Franzensbad ein Glasstudio der Firma Lobmeyr, aus dem Josefsbad ein Cafe und das Frauenbad wurde zu einem internationalen Ausstellungszentrum umgewandelt. Die erste Kunstschau wurde im Herbst 1977 eröffnet und war Arnulf Rainer gewidmet.
Die Räumlichkeiten entsprachen aber bald nicht mehr den Anforderungen an ein adäquates Ausstellungszentrum. So wurde im Jahre 1991 der Entschluss zu einer Generalsanierung gefasst. Diese wurde nach den Plänen von Architekt Werner Nedoschill Ende Oktober 1994 abgeschlossen. Seit dieser Renovierung wurden im internationalen Ausstellungszentrum Frauenbad Werke von Rudolf Hausner, Wolfgang Hutter, Arnulf Neuwirth, Robert Zeppel-Sperl, Adolf Frohner, Leo Zogmayer, Walter Vopava, Carry Hauser, Josef Mikl, Hermann Nitsch, Erich Steininger, Ernst Fuchs, Christian Ludwig Attersee, Arik Brauer und den Gugginger Künstlern gezeigt. Glas- und Textilkunst, Foto-grafie, Theater und Landschaftsmalerei fanden ebenso Raum zur Präsentation.
- 1821 – 1973Frauenbad
Verantwortlich für die Gestaltung des neuen Badehauses "Frauenbad", waren der Architekt Charles Ritter von Moreau und der Badener Stadtbaumeister Anton Hantl. Aus Moreaus Hand stammten unter anderem auch das Dianabad und das Palais Palffy in der Wallnerstraße, sowie die ehemalige k.k. Nationalbank in der Herrengasse in Wien. Hantl führte mit dem Rathaus und der Weilburg die wichtigsten Bauten des 19. Jahrhunderts in der Stadt Baden aus.
Zweckmäßigkeit, Sparsamkeit und Rückbesinnung auf eine gewisse Schlichtheit des Baukörpers sowie Verzicht auf Dekor, standen in dieser Zeit im Vordergrund der Baukunst.
Am 17. April 1821 fand die offizielle Grundsteinlegung durch Erzherzog Anton statt, am 12. Juni wurde das neu errichtete "Frauenbad" feierlich eröffnet. Der damals gesetzte Gedenkstein ist heute im Foyer des Arnulf Rainer Museums angebracht.
Ein halbes Jahrhundert nach der Eröffnung des Frauenbades entsprachen die technischen Einrichtungen und die Innenraumgestaltung nicht mehr den Anforderungen der Zeit, und so wurde im Jahr 1877 mit einem neuerlichen Umbau begonnen. Um den Repräsentationsfunktionen gerecht zu werden, wurde im Zentrum des Gebäudes ein großer Saal angelegt (heute Spiegelsaal) und die Badebecken mit Marmortafeln verkleidet.
Beinahe 100 Jahre blieb der Bau nun unverändert und als moderne Badeanstalt in Betrieb.